26.01.2015: Das italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen hat die lang erwarteten Kriterien zur finanziellen Unterstützung für Betreiber von Photovoltaikanlagen mit mehr als 200 Kilowatt Leistung veröffentlicht. Die Finanzhilfe wird von der staatseigenen Bank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) bereit gestellt. Damit soll Anlagenbetreibern geholfen werden, deren Systeme von der rückwirkenden Kürzung der Einspeisevergütung im Juli 2014 betroffen sind. CDP werde Betreiber demnach finanziell so unterstützen, dass sie die Tilgung etwaiger für den Anlagenkauf aufgenommener Kredite weiterhin bedienen können. Im vergangenen Sommer wurde das Vergütungssystem mit Wirkung zum 1. Januar 2015 modifiziert. Eigentümer von Anlagen mit mehr als 200 Kilowatt Leistung, denen im Rahmen des italienischen Einspeisesystems »Conto Energia« eine 20 Jahre laufende Vergütung zugesagt worden war, müssen sich demnach zwischen drei Optionen entscheiden, die sämtlich auf eine Kürzung der garantierten Einspeisevergütung hinauslaufen: eine sofortige Kürzung zwischen fünf und neun Prozent (je größer die Solarstromanlage, desto höher der Einschnitt), eine Ausweitung der Laufzeit von 20 auf 24 Jahre mit gleichzeitig einhergehender Vergütungskürzung um 17 bis 25 Prozent (je dichter sich der Anlagenbetreiber am Ende der 20-jährigen Laufzeit befindet, desto höher die Kürzung) oder eine Aufteilung der Einspeisevergütung auf zwei Abschnitte (eine anfangs geringere Vergütung steigt zum Ende des Vergütungszeitraums). In einer vierten Option könnten Anlagenbetreiber bis zu 80 Prozent der zu erwartenden Einspeisevergütung an einen ausgewählten institutionellen Interessenten verkaufen. Dieser erhalte dann die ursprünglich versprochene Einspeisevergütung und müsse nicht zwischen den drei zuvor genannten Optionen wählen. © PHOTON